Service Spotlight: Anwendungsunterstützung – Selbstklebeetiketten (Pressure Sensitive Labels – PSL)

Inwieweit sind Sie an einem Etikettierungsprojekt beteiligt?

Anwendungtechniker sind ein integraler Bestandteil des Projektmanagement-Teams der technischen Abteilung. Bereits ab der Entwurfsphase arbeiten wir mit den Zeichnungen des Flaschenherstellers und unter Berücksichtigung der Ausrüstung und des Prozesses beim Kunden (wobei wir unsere Kenntnisse in der Regel aus einer Überprüfung/Evaluierung der Produktionslinie gewinnen), um die maximal mögliche Größe des Etiketts zu bestimmen. Diese Informationen werden dann vom technischen Projektleiter zur Festlegung der geeigneten Materialien und des Druckverfahrens herangezogen.Wir können bereits in der Entwurfsphase des Projekts einen hohen Prozentsatz potenzieller Probleme vermeiden, doch kann es gelegentlich zu unvorhergesehenen Problemen kommen, und hier kommt der zweite Teil unserer Rolle ins Spiel. Sobald das Etikett auf den Linien des Kunden läuft, bieten wir fortlaufende Unterstützung bei allen Problemen, die unerwartet auftreten können. 

Können Sie einige der gängigen Herausforderungen erläutern, mit denen Sie konfrontiert sind?

Angesichts der zunehmenden Bedeutung nachhaltiger Produkte sehen wir einen Trend zu dünneren Materialien. Die geringere Dicke des Etikettenmaterials sowie die Nachfrage nach wiederverwertbaren Materialien kann das Anbringen von Etiketten zu einem schwierigeren Prozess machen. Mit dem Fokus auf nachhaltige Verpackungen müssen wir das Etikett sowohl erfolgreich von der Flasche entfernen als auch auf der Flasche anbringen können! 

Damit einher gehen Veränderungen am Behälter, z.B. kann sich die Reduzierung der Abmessung von PET-Vorformlingen erheblich auf die Qualität der Etikettenapplikation auswirken. Eine weiche Flasche erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich unter der Oberfläche des Etiketts unansehnliche Falten und Blasen bilden, was die Herausforderung sicherlich noch erhöht.

Auch das Klima kann ein enormer Faktor sein. Sowohl hohe Temperaturen und Feuchtigkeit als auch Kaltabfüllungen können die Leistung des Etiketts beeinträchtigen. Die Lagerung der Etiketten muss sorgfältig bedacht werden. In wärmeren Anwendungsumgebungen versenden wir die Etiketten beispielsweise in klimatisierten Lagerbehältern, und wenn sie in der Brauerei ankommen, werden sie direkt in eine kontrollierte Lagerhaltung gebracht. Häufig gibt es Gründe für weitere klimatisierte Bereitstellungsbereiche für Etiketten in der Nähe der Applikatoren.

Neue Technologien wie PSL ohne Trägermaterial, einzigartige, aber herausfordernde Formen, Flaggenetiketten sowie weitere Fortschritte bei recycelbaren und abwaschbaren Materialien werden uns auch weiterhin auf Trab halten, da bin ich sicher!Was gehört zu einer Schulung? Bei einem neuen Kunden können wir vertiefende Schulungen anbieten. Üblicherweise gehören Maschinenführer sowie Qualitäts-, Technik- und Beschaffungspersonal zu den Teilnehmern. Wir sind in der Lage, sowohl Schulungssitzungen als auch „praktische“ Schulungen am Applikator anzubieten, um die Botschaften an den Kunden zu unterstreichen. Auf Wunsch des Kunden bieten wir auch Auffrischungsschulungen an. Wir versuchen, jeden Aspekt der PS-Etikettierung abzudecken, einschließlich:

• Konstruktion des Etiketts
• Verschiedene Materialoptionen
• Optimale Lagerung und Handhabung
• Gute Haushaltsführung
• Optimale Anwendungsmethoden
• Fehlersuche und Ursachenanalyse

 

Wie kommt Ihr Dienst einem Projekt wirklich zugute?

Wir bieten alles aus einer Hand. Von Anfang an arbeiten wir eng mit unseren internen und externen Kunden zusammen, um sicherzustellen, dass das Etikett in Bezug auf Leistung und Anwendung in einem optimalen Zustand ist. Persönliche Treffen sind ein wichtiger Teil unserer Rolle. Wir reisen ausgiebig, um Kunden und Gerätehersteller zu besuchen. Direkt vor Ort zu sein ist ideal. So können wir alle Probleme persönlich besprechen und bauen beim Kunden Vertrauen auf. Nehmen wir zum Beispiel Heineken Brasilien, da gab es vor kurzem ein gewaltiges Projekt für MCC. Ende 2018 habe ich einen ersten Besuch gemacht, um dieses Projekt zu initiieren, und bin seitdem zahlreiche Male zurückgekehrt, um in jeder der vier Brauereien Betriebsschulungen im 24-Stunden-Schichtbetrieb durchzuführen. Wir haben außerdem den lokalen MCC Anwendungstechnik-Support entwickelt und während dieser Besuche vor Ort eine gute Beziehung zum Maschinenausrüster (Krones Brasilien) aufgebaut. Wenn man abreist, nachdem man Vertrauen und sich einen guten Ruf geschaffen hat, dann ist man mit seiner Arbeit zufrieden.

Wie können Sie den Support in diesen Zeiten der Reisebeschränkungen fortsetzen?

Unsere unterstützende Rolle üben wir normalerweise von Angesicht zu Angesicht vor Ort aus, was in diesen beispiellosen Zeiten nicht möglich ist. Um das gleiche Serviceniveau aufrechtzuerhalten, haben wir andere Möglichkeiten der Anwendungsunterstützung aus der Ferne entwickelt. Dazu gehören eine Reihe von Methoden, um unsere Kunden zu unterstützen, wie Anrufe, Fotos, Videokonferenzen und Live-Video am Applikator. Unser Ziel ist es, unseren Kunden in diesen schwierigen Zeiten und darüber hinaus für alles, von Zeichnungen bis hin zur Anwendungsberatung und Fehlerbehebung, das gleiche Serviceniveau zu bieten.Die Zeiten ändern sich und unser Ziel ist es, die Anwendungstechnik auf die nächste Stufe zu heben. Bleiben Sie dran! 

Für die HEINEKEN-Gruppe in Brasilien waren die Erfahrungen äußerst positiv, sei es durch regelmäßige Vor-Ort-Besuche oder durch exzellente Schulungen in unseren Werken. Die Partnerschaft mit MCC in den letzten Jahren war entscheidend, um unseren Kunden ein Qualitätsprodukt liefern zu können, das unsere Werte reflektiert. Auf diese Weise garantieren wir, dass die HEINEKEN-Gruppe in jedem brasilianischen Herz und in jeder brasilianischen Flasche präsent ist! 

Thiago Guilherme, Quality Assurance Specialist, HEINEKEN Group in Brasilien